Eine Reise durch das bekannte und unbekannte Schwedt. In einem alten Cadillac Fleetwood Brougham gleiten die Zuschauer durch den Wohnkomplex 7 (Am Waldrand) und hören Geschichten über die Stadt und die Träume ihrer Bewohner. Während der Fahrt mischen sich unbekannte Stimmen und fremdartige Geräusche in die Erzählung. Bis die Fahrt jäh unterbrochen wird. Aber die Reise wird weitergehn...
Das „Schwedt Projekt“ beschäftigte sich mit dem Phänomen der ‚schrumpfenden Städte’ in Ostdeutschland und der Frage an die Anwohner eines Viertels in Schwedt, was nach dem Leerzug ihrer Stadt und ihres Viertels kommt und welche Hoffnungen und Wünsche die Menschen mit ihrer Stadt verbinden.
Blubb-blubb-blubb. Träge klingt er, der amerikanische Traum Marke Cadillac, fast ein bisschen gequält, so als würden der Motor in Öl ertrinken. Doch nach einem Ruckeln schleicht das weiße Schlachtschiff los. (…) Futuristische Sounds aus dem Lautsprecher und die in Zeitlupe vorbeikriechenden Bilder im einstigen Plattenparadies „Am Waldrand“ sprechen für sich. Fontane, Schiller, Goethe − platt gemacht oder angeknabbert, wie so manches Schicksal, das mit diesen Straßenzügen verbunden ist. Ein mystischer, kantiger Ort. Ein Unort? Realität! Oder Filmkulisse? Wahrscheinlich von allem etwas. Auf jeden Fall aber handelt es sich um einen öffentlichen Raum, und genau dort werden der Cadillac und seine Insassen zum Mittelpunkt einer Inszenierung – fern ab vom Theater und doch mittendrin.“
Märkische Oderzeitung 15.06.2006