30.09.2016 - 26.02.2017
> Landesmuseum Hannover: Heikles Erbe
Erst nach 1884 unterhielt Deutschland Kolonien in Afrika, Ozeanien und China, die mit Ende des Ersten Weltkriegs aberkannt wurden. Die Ausstellung zeigt über 200 völkerkundliche Objekte aus den ehemaligen deutschen Kolonien. Sie wurden nach Europa gebracht, um kulturelle Unterschiede zu dokumentieren. Was hat die Sammler in den Kolonien fasziniert ? Auf welche Weise sind die beeindruckenden Exponate erworben worden?
Hinter den Sammlungen stehen spannende Geschichten: Kolonialbeamte, Siedler, Reisende, Geschäftsleute oder Forscher haben sie auf vielfältige Weise erworben. Manche Stücke wurden gekauft oder eingetauscht, andere in Kampfhandlungen erbeutet. Die Ausstellung beleuchtet die unterschiedlichen Umstände ihrer Erwerbung und verfolgt den Weg der Objekte in das Museum.
Im Audioguide begegnen wir Kolonialbeamten, Siedlern, Forschern und Reisenden und tauchen für eine kurze Zeitspanne in die damaligen Ereignisse und Begebenheiten um die Kolonien und den Erwerb der Objekte ein, die ihren Weg ins Landesmuseum gefunden haben.
30.09.2016 - 26.02.2017
> Landesmuseum Hannover: Heikles Erbe
Diese Wörter, Dekolonisation, Postkolonisation, Neokolonisation, das sind nur Wörter, die entstanden wurde von Intellektuellen, die eine Erklärung oder Theorie bauen wollen. In der Realität ist es immer anders. Anders im Sinne von „Alles ist da und gleichzeitig Nichts ist da". (Patrick Joseph)
Ich liebe Theorie, aber die Entwicklung ist ein Tat-Wort. Die Entwicklung ist keine Metapher, das kann man nicht auf Meta-Ebene. Das ist wie in der Liebe, was man tut, das zählt tatsächlich... (Veronique Okyta)
Ich würde sagen, China ist kein postkolonialer Staat, sondern China ist ein Land unter einer postkolonialen Struktur – das heißt eigentlich alle Länder sind meiner Meinung nach unter einer postkolonialen Struktur, nicht nur die ehemaligen kolonisierten Länder sondern auch die Länder, die einmal Kolonialmächte waren z.B. Deutschland, nur die Perspektive ist anders. (Lili Zhu)
seit 30.09.2015
> Landesmuseum Hannover: Das WeltenMuseum
"Für den Audioguide zur neuen Dauerausstellung hat das Landesmuseum einen ungewöhnlichen Ansatz gesucht, der gleichzeitig das übergeordnete Thema Migration in besonderer Weise aufgreift. In Zusammenarbeit mit Radioautor Andreas Kebelmann sind sechs Hörspiele entstanden, die sich mit den übergreifenden Themen der Ausstellung befassen. Hierin erzählen Menschen, die oftmals schon vor Jahren aus Mexiko, den Philippinen, Armenien, Haiti, dem Kongo, Venezuela, Lettland oder Bangladesch nach Deutschland gekommen sind, aus ihrem Leben. Bezug nehmend zu den Metathemen der Ausstellung - Migration, Klimawandel, Geld und Wert, Religion, Schrift und Kolonialismus – blicken die Interviewpartner aus einer subjektiven Sicht auf ihre Herkunftsländer und berichten von persönlichen Erfahrungen, Erlebnissen oder eigenen Einschätzungen. Damit schlagen die Interviews eine Brücke zwischen der Präsentation der Geschichte des Menschen in den Objekten der Ausstellung und den Menschen, die in der Gegenwart leben und arbeiten – und zeigen stellvertretend, wie das erfolgreiche Prinzip von Migration und Austausch im Alltag gelebt wird." → Pressemitteilung 30.09.2015
Der Audio-Guide zur neuen Dauerausstellung ist besonders geworden. Das Landesmuseum hat den renommierten Radioautor A. Kebelmann engagiert, der sich mit Menschen zusammengesetzt hat, um über Migration zu sprechen. Spannend wird das Ganze durch Schilderungen, wie sie ganz persönlich Migration und Austausch im Alltag erleben. → Neue Presse 01.10.15
Sprecher: Andreas Dobberkau20. Juni bis 20. Oktober 2013
> Video-Trailer: "Congo Connection" von Anja Mayer
> Festival Theaterformen: Archiv
> Landesmuseum: Congo Connection
"Ob wir wollen oder nicht, dass ist unsere neue Heimat, das schliesst sich nicht aus. Das ist ein Privileg, das ist eine Chance, das ist ein Glück, daß man die Möglichkeit hat, dort und hier. Wer hat das schon, also die Deutschen, die sind irgendwie ja auch zu bedauern, die haben nur Deutschland." (Véronique Okyta)
Leben in Kinshasa, Leben in Hannover, Verortungen hier und dort, diesseits und jenseits von Realität und Fiktion.
Auf der Basis biografischer Interviews mit in Hannover lebenden Kongolesen und dokumentarischer Recherche gestaltet die Agentur Kriwomasow in der Hörinstallation Congo Connection den Hauptraum des Museums für Völkerkunde im Landesmuseum Hannover. Die Dauerausstellung der ethnologischen Sammlung bildet dabei den Hintergrund einer audio-visuellen Reise durch eine gemeinsame Geschichte von Hannover und dem Kongo der letzten 150 Jahre. In einer inspirierenden Mischung aus Hörspiel, historischen Fakten und persönlicher Erfahrungen wird Geschichte lebendig und gewinnt durch die heute in Hannover lebenden Kongolesen neue Bedeutungszusammenhänge.
Eine eindrucksvolle Lehrstunde, die das Festival an allen Tagen begleitet... → Deutschlandradio, 25.06.2013
Interviewpartner: Ignace Isekemanga, Ntotila Mfoa, Douglas Ngoma, Véronique Okyta, Betty Tschimpanga, Amissi Vary Valentin> Projektwebsite: Wegweiser Kreuzberg61
"In zehn Jahren bin ich vielleicht für 50 Prozent in Libanon, weil ich will da für immer leben, Deutschland gefällt mir nicht mehr. Oder ich bleibe hier, dann bin ich schon verheiratet und habe zwei Kinder... Also ich hoffe, in 10 Jahren bin ich hier 30 Prozent, ich verreise viel, Geschäftsreisen, aber in Deutschland bin ich gut aufgewachsen, habe viele Freunde hier." (H. und M. 15/16 Jahre)
Die beiden Regisseure Andreas Kebelmann und Robert Schmidt haben sich im Jahr 2011 intensiv mit den Geschichten und Lebenswegen der Bewohner der Werner-Düttmann-Siedlung beschäftigt. Rund 2000 Bewohner leben hier im südlichen Kreuzberg in einem vielsprachigen und vitalen Mikrokosmos zusammen. Im Mittelpunkt der Betrachtungen standen die Lebenswirklichkeiten der unterschiedlichen Generationen, die hier auf engstem Raum miteinander zusammen leben.
Wie heißt das Sprichwort? Nach Geduld kommen die Ergebnisse? Das hab ich verdient vom Staat nach 21 Jahren. Sicherheit für mich und meine Familie. Wie ein Bürger! (Herr N. 57 Jahre)
Woher kamen die Eltern der Jugendlichen, welche Wege und Schwierigkeiten haben sie nach Deutschland, nach Berlin, in die Werner-Düttmann-Siedlung gebracht? An welchem Punkt im Leben stehen sie heute? Aus den über 20 Stunden Interviewmaterial mit der Eltern-Generation entstand in Verbindung mit dem Audiomaterial der Jugendlichen aus der ersten Projektphase die Audioinstallation und Projektpräsentation DIE WEGWEISER.
Mit großem Dank für die Hilfe und Kooperation durch das Quartiersmanagment der Werner-Düttmann-Siedlung, den Stadtteillotsen aus dem Lotsenprojekt, Urbanstraße und natürlich dem Team des Kinder- und Jugendtreffs "drehpunkt NHU e.V."
> Video: "ÜberLeben im Umbruch - Restaurant Mitropa." von Kathrin Krottenthaler
Mit ihrem begehbaren Archiv der Gegenwart öffneten Agentur Kriwomasow für drei Tage den alten Mitropa-Saal im Wittenberger Bahnhof. Sie arbeiteten mit Fundstücken, Recherchematerialien und O-Tönen. Alltagserzählungen, Zeitdokumente und Photographien wurden sortiert, katalogisiert und in verschlossenen Behältern aufbewahrt, die von den Zuschauern geöffnet werden durften. Bruchstücke der Biografien von Bewohnern der Stadt verbinden sich mit den Lebensgeschichten der Zuschauer. Vergangenheit und Gegenwart ergänzen sich wie Puzzleteile zu einem persönlichen Bild der Stadt. Welche emotionale Zeichnung Wittenberges wird dabei sichtbar? Wohin führen die Spuren der Fragmente?
"Peter Göhler und Andreas Kebelmann servieren Kaffee, Tee und ihr Hörspiel, basierend auf den Interviews der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Die Wittenberger erzählen von Arbeitslosigkeit, dem Wegzug von Verwandten und Freunden und von ihrem Alltag in Wittenberge. (...) Anders als die Wissenschaftler, die Daten erheben, um zu verstehen, wie Gesellschaft funktioniert, nehmen sich die Künstler die Freiheit, die Daten zu interpretieren. Und sie vermitteln Optimismus, das kommt an." → NDR Info, 09.07.2008
Sprecher: Stefan Düe und Christina RungeDie Bilder sind uns hinlänglich bekannt: Politiker aller Länder stehen auf Friedhöfen und vor Gedenkstätten, senken den Kopf, legen Kränze nieder. Dazu Schlagzeilen wie: „Bush trauert um die Helden des Columbia-Absturzes“ oder „Schröder bei Gedenkfeiern zum Ende des 2. Weltkriegs“. Die Trauer wird hier zu einem repräsentativen Vorgang, die Geste des Trauernden zu einer Demonstration von Macht.
„The Best Among Us“ zeigt in einer Serie großformatiger Bilder die Austauschbarkeit und Stilisierung dieser Trauer und beleuchtet die Tatsache, dass das Objekt der Trauer – ob nun die „Helden des Kriegs“ oder die Opfer der letzten Katastrophe – ebenso beliebig ist wie die sonstigen Requisiten im Schauspiel des Trauerns. Die dazugehörige Audio-Installation, ein Zusammenschnitt von Reden, Originalzitaten, Soundaufnahmen und Musik, ergänzt und variiert das Thema der Bilder und setzt sie in einen anderen Sinnzusammenhang.